Ex Review Details

Für alle anderen war er der perfekte Mann. Freundlich, hilfsbereit, charmant – meine Mutter mochte ihn sofort, meine Freundinnen beneideten mich. Aber zu Hause war er jemand ganz anderes. Am Anfang waren es nur Worte: „Du bist nichts ohne mich“, „Wenn du mich verlässt, wirst du es bereuen“. Ich dachte, er ist einfach nur unsicher. Ich wollte ihn „heilen“, dumm wie ich war. Dann kam der Tag, an dem er zum ersten Mal die Wand schlug. Nicht mich – „nur die Wand“. Beim zweiten Mal war es mein Handy. Beim dritten Mal mein Arm. Ich habe es niemandem erzählt. Ich habe es selbst nicht geglaubt. Ich habe es mir schön geredet – „er hatte Stress“, „er liebt mich einfach zu sehr“. Ich bin geblieben, weil ich Angst hatte. Weil er gedroht hat, sich was anzutun. Weil er mein Passwort hatte. Weil er mich kontrolliert hat. Weil er mich überzeugt hat, dass ich das Problem bin. Erst als er mich einmal mitten in der Nacht am Hals gepackt hat, bin ich gegangen. Barfuß. Ohne Handy. Nur weg. Ich schreibe das hier, weil ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin. Wenn du sowas erkennst – geh. Sofort. Du musst niemanden retten, nur dich selbst.